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Gratwanderung

Im Auftrag der Jugendfilmproduktion Medienprojekt Wuppertal hat bilden & gestalten mitgewirkt an der 79-minütigen Dokumentation „Gratwanderung“ (Regie, Ton). Die Dokumentation zeigt eine traumasensible Alpenüberquerung mit Kindern und Jugendlichen aus Pflegefamilien.

DVD-Bestellung, Streaming und Download über den Verlag Medienprojekt Wuppertal.

Filmausschnitte „Gratwanderung“, D 2020, Dokumentarfilm

Eine Gruppe von Pflegekindern wandert zusammen mit einem Pflegevater und drei Pflegegeschwistern angeführt von einer professionellen Bergführerin in elf Etappen über die Alpen von Österreich nach Brixen in Italien. Die Wanderung wird von drei Pädagog*innen des Erziehungsbüros Rheinland, einer Vermittlungsstelle von Kindern in Pflegefamilien, traumasensibel begleitet.

Viele Kinder aus Pflegefamilien haben in ihrer Vergangenheit Traumatisches erlebt, wie die Trennung von den leiblichen Eltern. Psychische Traumata gehen mit extremen Gefühlen wie Angst, Ohnmacht, Scham und Trauer einher. Es ist daher nicht selten, dass diese Kinder nur gering belastbar sind. Ziel der Wanderung ist, dass die Kinder und Jugendlichen die neu entdeckten Ressourcen in ihren Alltag integrieren und bei der Bewältigung des Alltags nutzbar machen können.

Auf der Wanderung wird jedoch schnell klar, dass die Strecke zu anspruchsvoll für die Teilnehmer*innen ist.

Die Pflegekinder David, Max, Kevin, Laia und Leonie kommen an ihre Grenzen. Als Leonie verletzt pausieren muss, wird die Route umgeplant. Die Trennung in zwei Wandergruppen und die Belastung der Teilnehmer*innen stellen den Zusammenhalt immer wieder auf die Probe. Die Leiter*innen stehen jeden Tag von Neuem vor der Entscheidung, was das Beste für die Gruppe und insbesondere für die Pflegekinder ist.

Ihr Ziel, dass alle gemeinsam ankommen und ein positives Erlebnis haben, steht auf dem Spiel. Das gemeinsame Naturerleben und die Wiedervereinigung auf der letzten Hütte schweißen die Pflegekinder letztendlich wieder zusammen.

Der Film beschreibt ein Modell für Traumapädagogik anhand der Alpenüberquerung mit allen Nöten und Erfolgen und porträtiert dabei die teilnehmenden Pflegekinder mit den Folgen ihrer biografischen Traumata und ihren Versuchen, Lebensstrategien und Umgangsformen zu finden. Er zeigt als Psychoedukation, wie durch die Traumapädagogik über verlässliche und vertrauensvolle Beziehungsarbeit am Berg eine emotionale und soziale Stabilisierung der Kinder und Jugendlichen erreicht werden soll. Dies soll die Bewältigung von traumatischen Ereignissen und die Bildung von Resilienz der teilnehmenden Kinder unterstützen.

Post Author: bildenundgestalten